Den Kampf mit dem Schwert zu lernen ist heutzutage fast schon eine Modeerscheinung. Dabei ist der Schwertkampf eigentlich ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Niemand in Europa kämpft heute noch mit dem Schwert, einer Blankwaffe die über die Länge eines Messers deutlich hinaus geht. Dennoch scheint der Schwertkampf seine eigene Magie auszustrahlen, denn die Begeisterung dafür, den Kampf mit dem Schwert in einer Schwertkampfschule zu erlernen ist so hoch wie nie.
Ein Exkurs in unser Vereinsleben in der “IHS – Interessensgemeinschaft historischer Schwertkampf”
Das Schwert als Waffe
Seit der Bronzezeit wurde das Schwert als Werkzeug und Arbeitsmittel aber auch als Waffe hergestellt. Als Seitenwaffe für den Nahkampf fanden Schwerter seither in fast allen Epochen im Schwertkampf Verwendung.
Nach der Völkerwanderung überwiegen im Frühmittelalter kürzere Hieb- und Schnittschwerter, welche für die Paarung mit dem Schilde geschaffen wurden. Im auslaufenden Frühmittelalter kann man eine Veränderung der Schwertformen erkennen. Die Klingen und Kreuze werden länger.
Im Hochmittelalter setzt sich diese Entwicklung fort, manche Schwerter kehren die Entwicklung vom Hieb zum Stich um und werden nun zu Wuchtwaffen im Schwertkampf. In die Zeit des Hochmittelalters fällt auch das Fechtbuch I33, welches das Bloßfechten für untere Schichten lehrt. Es ist auffällig, daß im I33 nur seitliche Hiebe zu Hals und Kopf und mittige Stiche gezeigt werden, nicht etwa Schnitte.
Gelehrt wurde der Schwertkampf nicht nur in Schwertkampfschulen, sondern auch an den großen Königs- und Adelshöfen Europas. Johannes Liechtenauer ist der Fechtmeister des Spätmittelalters im Schwertkampf, auf den sich während der kommenden 200 Jahre die meisten Fechtlehrer berufen. Nachfolgend sei auch Hans Talhoffers berühmtes Fechtbuch von 1467 erwähnt.
Schwertkampf lernen – warum?
Es stellt sich die Frage warum man in der heutigen modernen Zeit eine Schwertkampfschule besuchen sollte. Zum einen sind es sicherlich die mittelalterlichen Märkte die sich hoher Besucherzahlen erfreuen und Lust auf mittelalterlichen Schwertkampf wecken, zum anderen das meditative im Umgang mit dem Schwert und die Neugierde auf den Umgang mit einem der ältesten Waffen der Menschheit.
Bedeutender jedoch sind die körperlichen Faktoren beim Besuch einer Schwertkampfschule:
- Gesundheit und Muskulatur
- Wohlbefinden
- Konfliktfähigkeit
- Konzentration
- Wahrnehmung und Selbstbewusstsein
- Entscheidungsfindung
Die Schwertkampfschule IHS im SC. Mühlried in Schrobenhausen
Dem SC. Mühlried angesiedelt, ist die Schwertkampfschule “Interessensgemeinschaft historischer Schwertkampf – IHS”. Im Training orientiere sich unsere kampferfahrenen Trainer und internationalen Gastrainer (wie z.B. Colin Richards von Arts of Mars), nach historischen Vorbilder. Johann Liechtenauer, Hans Talhoffer oder Joachim Meyer aber auch die Experimentelle Archäologie dienen hier als Basis.
Zur Trainings- und Ausbildungspalette zählt nicht nur der Schwertkampf alleine, sondern auch in diesen Sportarten:
- Schwert zu anderthalb Hand
- Wikingerschwert mit Schwert und Schild
- Stockkampf (ähnlich Bo oder Escrima)
- Axtkampf
- Kampf mit dem Dolch
- Faustkampf
- Ringen, ähnlich dem Allkampf
Neue Mitglieder in unserer Schwertkampfschule sind immer willkommen.
Trainingszeit ist jeden Mittwoch von 19 – 21 Uhr.
Quellen:
https://www.facebook.com/Dimicator-266934476773420/ (Facebook Dimicator von Hammaborg)
Europäischer Schwertkampf (Wikipedia)
Historische Kampfkünste Europas (Wikipedia)
Historischer Schwertkampf • Blog (Blog von Matti Bargfried)
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