Geschichtspark Bärnau – die Slawentage wollten wir sehen und besuchten Freunde, die dort während der Veranstaltungen die Nachbauten frühmittelalterlicher Häusern der Slawen bewohnen.
Wir waren da …
Der Geschichtspark Bärnau
Der Geschichtspark Bärnau ist das größte mittelalterlich-archäologische Freilichtmuseum Süddeutschlands, angesiedelt im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz und liegt an der ehemaligen Goldene Straße.
Er entstand im Frühjahr 2010, wurde im August 2011 eröffnet und spiegelt eine Zeitreise vom frühmittelalterlichen 9. Jahrhundert bis hin zum hochmittelalterlichen 13. Jahrhundert wider. Er wird getragen vom Verein Via Carolina e.V. mit Herrn Stefan Wolters M.A. als Museumsleiter.
Gesamt besteht der Geschichtspark Bärnau aus 26 musealen Häuserrekonstruktionen (Stand 2015) die aus Originalmaterialien gebaut wurden. Zu Veranstaltungen und Wochenenden werden die Häuser von authentisch gekleideten Darstellern bewohnt, die Museumsbesuchern das damalige Leben erklären aber auch Handwerk darstellen.
Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass Besucher in Gewandung nicht gewünscht sind. Nach dem Gespräch mit dem Leiter der Anlage, Stefan Wolters, wird klar warum: Besuchern soll durch die Darsteller ein möglichst belegter und authentischer Eindruck des Lebens in den Epochen vermittelt werden.
Somit soll eine Verwechslung mit den Darstellern ausgeschlossen und ein möglichst originalgetreuer Eindruck vermittelt werden.
Geschichtspark Bärnau, Slawen, Frühmittelalter und Hochmittelalter
Das weitläufige Gelände des Geschichtspark Bärnau unterteilt sich durch einen Bachlauf und einen Weiher in drei Teilbereiche.
- Hochmittelalter,
- Frühes Hochmittelalter
- Slawen im Frühmittelalter
Im Hochmittelalter sehen wir eine zweistöckige Herberge, Stadthäuser und Bauernhäuser nebst Kräutergärten.
Aus dem frühen Hochmittelalter stammt eine Stabkirche und eine Turmhügelburg (Motte), die sich hoch über den Geschichtspark Bärnau erhebt und einen beeindruckenden Überblick über das Gelände bietet.
Im frühmittlelalterlichen Teil finden wir ein Flechtwandhaus der Slawen, ein Grubenhaus, ein Blockhaus, ein Pfostenhaus der Slawen, Viehunterstände, Öfen und Handwerkshäuser. Die Häuser sind meist mit Bett, Tisch und Bänken und Feuerstellen ausgestattet. Zudem ein Langhaus der Slawen, das die größte Rekonstruktion eines slawischen Gebäudes in Europa ist und als Repräsentationsraum gedacht wurde.
Kultplatz der Slawen für Svantovit / Svantevit im Moor
Ein besonderer Abschnitt im Geschichtspark Bärnau ist der Kult- und Opferplatz für Svantovit. Svantovit (oder auch Svantevit). Svantovit ist eine slawische Gottheit, der bis zum Ende des 12. Jahrhundert von den Ranen auf der Ostseeinsel Rügen verehrt wurde und auf Kap Arkona eine Kultstätte hatte.
Er ist Kriegsgott und oberste Gottheit, besitzt vier Gesichter die in die vier Himmelsrichtungen blicken.
Die Goldene Straße – ein mittelalterlicher Handelsweg am Geschichtspark Bärnau
Der Geschichtspark Bärnau liegt an der Goldene Straße. Diese war im 13. Jahrhundert die wichtigste Handelsverbindung von Nürnberg nach Prag und liegt auf einer bereits vorgeschichtlich genutzten Handelsroute. Ihre Blüte erlebte die Goldene Straße zur Zeit Karl IV.
Die Goldene Straße ist auf deutscher und tschechischer Seite weitestgehend verschwunden, nur im Tachauer Grenzgebiet lassen sich noch mittelalterliche Teile feststellen.
Für uns war diese fantastische Anlage im Geschichtspark Bärnau eine tolle Erfahrung die wir mit Sicherheit wiederholen wollen.
1: “Geschichtspark Bärnau.” <http://www.geschichtspark.de/>
2: “Slawen – Wikipedia.” <https://de.wikipedia.org/wiki/Slawen>
3: “Goldene Straße – Wikipedia.” <https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Stra%C3%9Fe>
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